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23|10|2013
Gehts auch ein bisschen kleiner?



"Unser Krankenhaus soll schöner werden", könnte die Überschrift in "rosarot" bei den Hardlinern unter den Befürwortern lauten, aber ob sich die Stadt das leisten kann und ob die Medizinische Versorgung bei der derzeitigen Marktsituation dadurch besser wird ist höchst fragwürdig!

In der nächsten Woche sollen vom Rat die grundlegenden Beschlüsse zur künftigen Krankenhauslandschaft in Wilhelmshaven gefasst werden. Auch, wenn genaue Informationen dazu bisher Mangelware waren und Fragen danach heftige Reaktionen auslösten, hat sich die neue Gruppe BASU/Hammadi im Rat der Stadt Wilhelmshaven und die Freie Liste für Bildung/Arbeit/Soziales/Umwelt bereits mit dem Sachverhalt beschäftigt.


Es klingt alles so schön und man würde es ja gerne glauben! Da sollen 2 Krankenhäuser zusammengelegt werden, Synergieeffekte genutzt werden, ein funkelnagelneues Krankenhaus gebaut werden, das keine Wünsche offen lässt, alles soll in kommunaler Hand verbleiben, sämtliche Beschäftigte beider Krankenhäuser sollen übernommen werden, ohne dass sie Nachteile haben, und das Krankenhaus soll ganz schnell schwarze Zahlen schreiben. 

Schon bei den Zahlen fängt der rosa Traum an sich merklich einzutrüben. In die RNK gGmbH, die in den letzten Jahren nur tiefrote Zahlen schrieb, sollen die St. Willehad-Hospital gGmbH und das Gesundheitszentrum St. Willehad Wilhelmshaven GmbH eingebracht werden. Damit kommen zu den bereits vorhandenen nicht unerheblichen Verbindlichkeiten der RNK gGmbH zwar weitere Vermögenswerte, aber auch weitere Verbindlichkeiten hinzu.
 
Das neue Krankenhaus soll dann für schlappe 100Mio Euro gebaut werden. Man hofft, dass das Land Niedersachsen sich daran mit 70Mio beteiligen wird. Gewissheit darüber wird es erst im nächsten Jahr geben. Bleiben also mindestens weitere 30Mio für die Stadt. Ohne dass feststeht, ob dieses neue Krankenhaus jemals schwarze Zahlen schreiben wird. 

Wohlgemerkt bei einer bereits bestehenden Gesamtverschuldung der Stadt von 270 Mio. Wie bitte soll das gehen???? Bei dieser Konstellation ist es keine Kunst vorauszusehen, dass die Stadt Wilhelmshaven sich das nicht lange leisten kann und das neue Krankenhaus verkaufen muss. Bleiben wird der Stadt davon nur eines: Schulden über Schulden.
 
Bei der Planung eines solchen Projektes muss man über den Wilhelmshavener Tellerrand hinübergucken: Überall im Land ist das Krankenhauswesen im Umbruch, weite Teile sind schon privatisiert und von Konzernen wie Rhön, Fresenius usw. übernommen worden. Fast alle Krankenhäuser leiden an den gleichen Symptomen: Personalknappheit, Unterfinanzierung, Einsparungen beim Personal und Überbelastung des Personals. Durch die mit der Krankenhausreform eingeführten Fallpauschalen hat sich die Situation dramatisiert.

Und das soll ausgerechnet am Wilhelmshavener Krankenhaus nicht zutreffen?

Wir denken, dass sich Wilhelmshaven dieses Projekt nicht leisten kann und auch nicht leisten sollte. Wenn man wirklich ein Interesse daran hat, dass die Krankenhausversorgung kommunal bleibt, muss man ein paar Nummern kleiner anfangen. Selbst bei einer organisatorischen Zusammenlegung beider Krankenhäuser, könnten beide Häuser erhalten bleiben, zumal seit 2012 rund 10Mio Euro in die OP-Erneuerung und bauliche Umstrukturierung des RNK geflossen sind.  Ein Neubau, der immense Kosten verschlingen wird, macht keinen Sinn, wenn es mehr als unwahrscheinlich ist, dass die Kosten mittelfristig vom Krankenhaus selbst finanziert werden können. 

Bei diesen riesigen Investitionssummen würde der Kostendruck ins Unermessliche steigen. Kostendruck, der sich negativ auf die pflegerischen und ärztlichen Leistungen auswirken wird. Es findet dann immer mehr eine Medizin statt, die sich hauptsächlich an ökonomischen Interessen statt am Wohl des Patienten orientiert.

Die Gruppe BASU/Hammadi fordert von den Verantwortlichen der Verwaltung und der Krankenhausgesellschaft eine Alternativlösung zum Krankenhausneubau, die vor allem eine Nutzung der bisher schon vorhandenen Gegebenheiten im Auge hat, gepaart mit einer bestmöglichen Versorgung der Patienten. In einer sich verkleinernden Stadt, muss sich auch die Krankenhausversorgung dem anpassen. Statt in den Neubau zu investieren, könnte man in Personal investieren und so, trotz Kosteneinsparung, den Nutzen für die Patienten vergrößern.
 
Eines sollte allen Ratsmitgliedern vor ihrer Abstimmung klar sein. Wenn das neue Klinikum, so wie es geplant ist, zustande kommt, wird der Wilhelmshavener Haushalt keine freiwilligen Leistungen mehr zulassen. Alles, was bisher noch möglich war an Leistungen für die Bereiche Soziales, Sport oder Kultur wird einem Prestige-Projekt geopfert, dass von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.



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